Hi,
so wie ich es verstanden habe, wird bei den Chips "nur" VID/PID überschrieben, da geht nichts kaputt, der Chip wird nur vom FTDI-Treiber nicht erkannt.
der Chip wird mit einer USB-ID gefüllt die nur noch aus Nullen besteht. Das ist so als wenn man die MAC-Adresse eines LAN-Gerätes löscht. Es ist zwar physikalisch noch da aber kann nix mehr machen. Da die USB-ID im EEPROM des FTDI-Chips liegt bleibt die auch nach ner Stromunterbrechung auf Null. Da das Gerät am USB nicht mehr erkannt wird kann man das auch nicht mehr zurück drehen
Also Edelschrott mit USB-Kabel dran
Dave hat das eigentlich recht gut erklärt was ihm dabei auf den Puffer geht.
Wenn man ein Gerät entwickelt, dann gibt man die Entwicklung danach an einen Hersteller der die Platinen macht, bestückt und fertig zurückliefert. Man hofft natürlich das die eingesetzten Bauteile wie gefordert die richtigen sind. Sicher sein kann man sich aber leider nicht. Selbst der Manufacturer kann sich nicht sicher sein das er wirklich die originalen Chips bekommen hat. Wenn die Chips beim Hersteller grade ausverkauft sind, dann versucht man die von einem anderen Distributor zu bekommen der evtl noch welche auf Lager hat. Man kann also sehr schnell ohne eigenes Verschulden auf einmal Fake-Chips auf seinen Geräten haben.
Der Entwickler liefert dann das fertige Produkt an die Kunden aus. Es läuft ja auch alles. Nun freut sich der Kunde über ein tolles Produkt. Scheinbar alles gut.
Windows erkennt irgendwann über das automatische Update das FTDI neue Treiber bereitgestellt hat. Also wird mal schnell ein automatisches Treiber-Update gemacht. Auf einmal hat man nun nur noch ein nutzloses Stück Hardware da rumfliegen. Kunde schimpft auf Entwickler, Entwickler schimpft auf Manufacturer, Manufacturer auf Chip-Lieferant, usw.
Wie bekommt der Kunde denn nun wieder ein neues Stück Hardware? Er kann nichts für das Problem. Der Entwickler kann auch nichts dafür. Der Chip-Lieferant evtl auch nicht. Alle haben mächtig Kosten und Ärger am Hals. Stelle man sich das mal bei einer Charge von 1 Million Geräten vor (so wie von Dave gesagt). Viel Spaß.
Nach seiner Ansicht hätte es gereicht wenn der Treiber auf den Fake-Chip hinweist. Dann hätte man gesehen wo der Hase begraben liegt. So sieht man nur das auf einmal das Gerät defekt ist und weiß nicht warum das nun so ist.
Darum also die ganze Aufregung.
Außerdem ist das nach Dave seiner Aussage für FTDI eine schöne Möglichkeit die Reputation und Firma in den Grund zu fahren. Um solchen Problemen aus dem Weg zu gehen werden Entwickler dann eher Chips von anderen Herstellern benutzen als von FTDI.
Den größten Fehler den FTDI aber wohl danach gemacht hat war, auf ihrer Firmenseite die Blogbeiträge der betroffenen Leute einfach zu entfernen. Frei nach dem Motto: Es gilt nur unser Statement und wir wollen keine negativen Texte auf unserer Seite haben. Die wurden laut Dave aber wohl vor dem Löschen kopiert und wandern nun auf vielen anderen Seiten rum.
Gruß
Dino